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Irene Schubert, stellvertretende iGZ-Bundesvorsitzende: „Die Arbeitsjahre sollten entsprechend angepasst werden, das wäre ein gerechterer Ansatz.“

Beschäftigung älterer Arbeitnehmer nicht pauschalisieren

Der zunehmende Fachkräftemangel treibt auch Irene Schubert, stellvertretende Bundesvorsitzende des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) die Sorgenfalten auf die Stirn: „Wir finden keine Leute mehr“, stellt die Geschäftsführerin des iGZ-Mitgliedsunternehmens pro tec service GmbH mit Hauptsitz in Nordhorn, Grafschaft Bentheim, ernüchtert fest.

Bildungsgutscheine

Selbst das Angebot, kostenlose Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen per Bildungsgutschein ergreifen zu können – pro tec ist auch als Bildungsträger qualifiziert – fruchte mittlerweile nicht mehr. Hinzu komme, dass selbst diese Offerte torpediert werde, Schubert: „Für die Grafschaft wurden für das gesamte Jahr lediglich 25 Bildungsgutscheine ausgegeben“, ärgert sie sich.

Nicht pauschalisieren

Die Idee des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil (SPD), vermehrt ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen, sieht sie differenzierter als der Politiker: „Das darf man nicht pauschalisieren“, betont Irene Schubert. Viele Arbeitnehmer wie etwa Maurer, Fliesenleger oder Schweißer seien bereits mit Mitte 50 schon rein körperlich gar nicht mehr in der Lage, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen und reif für die Rente. „Viele fangen im Alter von 16 Jahren an und arbeiten dann lange Jahre schwer körperlich. Das ist eine ganz andere Ausgangslage als etwa bei Akademikern“, verweist die stellvertretende Bundesvorsitzende auf völlig unterschiedliche Voraussetzungen.

Gerechterer Ansatz

Häufig sei es so, dass Akademiker erst mit Ende 20, Anfang 30 ins Berufsleben eintreten. „Die Arbeitsjahre sollten entsprechend angepasst werden, das wäre ein gerechterer Ansatz“, unterstreicht die Geschäftsführerin. Es gelte, einen vernünftigen Ausgleich zu schaffen und dabei auf die tatsächlich geleisteten Arbeitsjahre zu schauen. Und die Politik sei gefragt, die handwerklichen Berufe mehr zu fördern: „Was wir brauchen, sind mehr Handwerker und weniger Akademiker“, stellt sie fest.

Neujahrsfrühstück

Irene Schubert möchte das gern mit anderen iGZ-Mitgliedsunternehmen diskutieren und lädt deshalb am Donnerstag, 26. Januar, von 10 bis 12 Uhr zu einem iGZ-Neujahrsfrühstück in ihr Unternehmen, pro tec Service GmbH, Alfred-Mozer-Straße 57, in 48527 Nordhorn ein. Weitere Schwerpunkte des Treffens sind juristische Fragen wie etwa der Inhalt des Nachweisgesetzes, die wirtschaftliche Situation in Niedersachsen und der Neuabschluss des iGZ-DGB-Tarifwerkes inklusive den Regelungen zur Urlaubsberechnung. Angesprochen werden auch die geplante Verbandsneugründung und das Procedere der Anmeldung/Registrierung für den neuen internen Teil der iGZ-Homepage, „myiGZ“.

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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