Positiver Trend bei Beschäftigtenzahlen
Im Mai 2023 stieg die Zahl in Arbeitnehmerüberlassung beschäftigter Personen gegenüber dem Vormonat April um 0,5 Prozent. Damit lag die von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) verzeichnete Summe von Arbeitskräften in Unternehmen mit hauptsächlicher Arbeitnehmerüberlassung bei 684.700. Das entspricht einem Zuwachs von 3.100 Arbeitskräften. Der Vorjahresvergleich fällt dagegen schlecht aus: Im Mai 2022 waren 34.200 mehr Arbeitskräfte in Zeitarbeitsunternehmen beschäftigt – das entspricht einem Minus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Mit Beginn der Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Juli gestiegen. Die Beschäftigung nimmt zu, das Wachstum verliert aber zusehends an Schwung. Die Arbeitskräftenachfrage der Betriebe ist weiterhin zurückhaltend.
- Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA
Sommerpause fällt milde aus
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Juni auf Juli um 62.000 oder 2 Prozent auf 2.617.000 Personen erhöht. Ein Anstieg von Juni auf Juli ist aufgrund der einsetzenden Sommerpause üblich, so schreibt das Amt. Saisonbereinigt und unter Berücksichtigung der ukrainischen Fluchtmigration, lässt sich für den Juli 2023 ein Rückgang von 4.000 Arbeitslosen errechnen. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich für Juni auf 1,38 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 3,1 Prozent.
Unterbeschäftigte leicht gestiegen
Die Unterbeschäftigung im Juli, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhaltet, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 8.000 Beschäftigte angestiegen. Im Juli belief sich die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) auf 3.450.000.
Kurzarbeit geht zurück
Nach Auslaufen der erleichterten Voraussetzungen für den Bezug von Kurzarbeitergeld, die bis 30. Juni 2023 galten, ist die Zahl an Kurzarbeitern weiter deutlich gesunken. Laut Daten der Statistik wurde in diesem Monat für 131.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt, nach 139.000 im April und 160.000 im März. Vom 1. bis einschließlich 26. Juli wurde für 36.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, das sind 19.000 weniger als im Vormonat.
Zahl der Erwerbstätigen stagniert
Die Zahl der Erwerbstätigen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli 2023 gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Mit 45,94 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 313.000 oder 0,7 Prozent höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung lag im Mai um 93.000 oder 0,4 Prozent und die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung um 160.000 oder 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigten belief sich auf 29,9 Prozent.
Nachfrage schwächelt
Im Juli waren 772.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, das waren 108.000 oder 12 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Stellenindex der BA (BA-X) bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage ab. In den Index fließen die der BA gemeldeten Arbeitsstellen ein, und zwar sowohl die Stellenbestände als auch die Stellenzugänge. Der BA-X hat im Juli um drei auf 119 Punkte nachgegeben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der Stellenindex ein Minus von 12 Punkten.
Ausbildungsmarkt kämpft weiter mit offenen Stellen
Vom 1. Oktober 2022 bis Juli 2023 wurden dem Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern insgesamt 514.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das waren 1.900 mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon waren 68.900 Ausbildungsstellen bis zum Ende des Kalenderjahres 2022 zu besetzen. Mit 508.900 der insgesamt 514.000 gemeldeten Berufsausbildungsstellen handelt es sich fast ausschließlich um betriebliche Berufsausbildungsstellen. Diese haben sich gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr fast nicht verändert.