Beschäftigung in Zeitarbeit auf stabilem Niveau

Auf stabilem Niveau verharren aktuell die Zahlen zur Zeitarbeit am Arbeitsmarkt: Gegenüber dem Vormonat Juni sank die Zahl der Zeitarbeitskräfte um 900 (minus 0,1 Prozent) auf nun 714.400 im Juli. Wesentlich besser sieht´s für die Branche im Vorjahresvergleich aus – im Juli 2020 wies die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) lediglich 634.600 Zeitarbeitnehmer aus. Seitdem stieg die Zahl der in der Branche Beschäftigten um 79.800 (plus 12,6 Prozent). Damit steht die Zeitarbeit im Branchenvergleich der höchsten Beschäftigungszuwüchse an erster Stelle. Besonders ausgeprägte Rückgänge weist die Statistik in der Metall- und Elektroindustrie (minus 52.000) sowie im gastgewerbe – minus 36.000 Beschäftigte – aus.

„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin positiv. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen kräftig ab. Die Beschäftigung und der Stellenbestand wachsen und liegen wieder über ihrem jeweiligen Vorkrisenniveau, gleichzeitig sinkt die Zahl der Kurzarbeiter deutlich“, erläuterte der Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Daniel Terzenbach, die Septemberzahlen für den Gesamt-Arbeitsmarkt.

Arbeitslosigkeit gesunken

Im Zuge der Herbstbelebung hat sich die Zahl der Arbeitslosen im September 2021 laut BA-Pressemitteilung gegenüber dem Vormonat verringert, und zwar um 114.000 auf 2.465.000. Saisonbereinigt hat sie um 30.000 abgenommen. Gegenüber dem September des vorigen Jahres ist sie um 382.000 geringer. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozent auf 5,4 Prozent, 0,8 Prozent niedriger als im September 2020. Aufgrund der Corona-Krise dürfte das Niveau der Arbeitslosigkeit noch um 232.000 Arbeitslose (0,5 Prozent) bei der Arbeitslosenquote höher liegen. Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im September bei 3.233.000 Arbeitnehmern. Das waren 393.000 weniger als vor einem Jahr.

Kurzarbeit rückläufig

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 26. September für 70.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Juli 2021 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit wurde in diesem Monat für 927.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Die Inanspruchnahme geht damit weiter zurück. Im April 2020 hatte sie mit knapp sechs Millionen den Höhepunkt erreicht.

45,05 Millionen Beschäftigte

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bewegen sich weiter aufwärts. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August 2021 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 66.000 gestiegen. Mit 45,05 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 328.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Juni auf Juli um 32.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Juli nach Hochrechnungen der BA um 481.000 auf 33,71 Millionen Beschäftigte gestiegen. Die geringfügig entlohnte Beschäftigung erholt sich ebenfalls weiter von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Im Juli betrug ihre Zahl 7,2 Millionen. Saisonbereinigt bedeutet das einen spürbaren Anstieg von 57.000 gegenüber dem Vormonat.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach neuem Personal bleibt auch im September aufwärtsgerichtet. So waren 799.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 209.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 18.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im September 2021 um einen Punkt auf 124 Punkte. Er liegt damit 30 Punkte über dem Wert von September 2020. Der BA-X übertrifft auch den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden. (WLI)

01.06.2022

BA-Monatsbericht Sepetmber 2021

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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