Bedürfnisse der Bewerber beachten
„Es gibt im Wesentlichen fünf verschiedene Gruppen Bewerber in der Zeitarbeit“, erläuterte Christian Baumann, iGZ-Landesbeauftragter Hamburg, den Teilnehmern des iGZ-Landeskongresses Nord in Hannover. „Und jede Gruppe braucht eine andere Ansprache!“
In einer Online-Befragung untersuchte er, warum Arbeitsuchende sich in der Zeitarbeit bewerben. 13,1 Prozent zählen zu den Überbrückern. Diese suchen für eine Weile eine Beschäftigung, zum Beispiel parallel zum Studium. 17,5 Prozent gehören zu den „Passiven“. Sie wurden entweder direkt von Zeitarbeitsunternehmen angesprochen oder von der Bundesagentur für Arbeit vermittelt. Die Gruppe derer, die keine andere Beschäftigung gefunden haben und sich deshalb in der Zeitarbeit bewarben, umfasst 17,8 Prozent. 22,6 Prozent gingen in die Zeitarbeit, weil sie die persönliche Weiterentwicklung durch wechselnde Einsätze schätzen. Und 28,8 Prozent haben sich ganz bewusst für die Branche entschieden, weil sie die Arbeitsbedingungen dort für besser und passender ansehen als bei anderen Arbeitgebern.
Rekrutierungskanal bewusst wählen
„Man kann also nicht eine Anzeige für alle nutzen“, betonte Nicole Truchseß, Truchseß & Brandl Vertriebsberatung, in der abschließenden Gesprächsrunde mit Baumann, moderiert von iGZ-Kommunikationsleiter Marcel Speker. Über soziale Netzwerke erreiche man beispielsweise ganz andere Bewerber als über Zeitungsannoncen. Sie empfahl deshalb, bei jeder Vakanz einzeln zu schauen, welcher Rekrutierungskanal sich anbiete.
iGZ-Publikationen
Zum Stichwort Arbeitgebermarketing gab Baumann den Kongressteilnehmern mit auf den Weg: „Kommunizieren Sie ganz offen die Vorteile, die Sie als Zeitarbeitsunternehmen bieten.“ Speker verwies in diesem Zusammenhang auf die zahlreichen Publikationen, die der iGZ seinen Mitgliedern dafür im iGZ-Shop zur Verfügung stellt, beispielsweise den Arbeitnehmerflyer.
„Zeitarbeit besser als ihr Ruf“
„Die Zeitarbeitsbranche ist wesentlich besser als ihr Ruf – das wissen wir hier alle“, stimmte Truchseß zu. Wichtig sei, dies immer wieder zu betonen. Dann könne die Wahrnehmung der Zeitarbeit in der Gesellschaft Schritt für Schritt verbessert werden. In den Niederlanden beispielsweise sei es angesehen, in einem Zeitarbeitsunternehmen zu arbeiten. „Dort wollen wir hier auch hin“, setzte Speker die Messlatte. (ML)