Baumann: "Wertschätzende Zusammenarbeit"
„Ich freue mich, dass heute seitens der Bundesagentur für Arbeit noch einmal deutlich gemacht worden ist, dass die Integration in einen Betrieb, egal ob direkt angestellt oder über Zeitarbeit eingesetzt, eine wesentliche Voraussetzung für die Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft insgesamt darstellt“, resümierte Christian Baumann nach dem zehnten Erfahrungsaustausch Zeitarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Diese Erkenntnis müsse jetzt noch weiter in die Agenturen vor Ort getragen werden, sagte Baumann, im iGZ-Bundesvorstand zuständig für das Ressort Arbeitsmarktpolitik. Gemeinsam mit Marcel Speker, Leiter Kommunikation und Arbeitsmarktpolitik in der iGZ-Bundesgeschäftsstelle, vertrat er den iGZ beim Erfahrungsaustausch Zeitarbeit, der im Beisein von BA-Vorstand Detlef Scheele in der Zentrale in Nürnberg stattfand.
Fehlende Sprachkompetenz
Einig waren sich die Teilnehmer, dass neben der fehlenden oder unzureichenden Sprachkompetenz auch die Bewertung und Erfassung von Qualifikationsniveaus bei den Flüchtlingen eine große Herausforderung darstelle. Rund 80 Prozent der Flüchtlinge verfügen über keine formale berufliche Kompetenz. Gleichzeitig werde von vielen Flüchtlingen angegeben, über jahrelange berufliche Erfahrungen in bestimmten Bereichen zu verfügen. Das gelte es dann zu überprüfen und erproben, bevor eine Arbeitsaufnahme in Betracht gezogen werden könne.
Eingliederungszuschuss von großer Bedeutung
Inwieweit der Eingliederungszuschuss (EGZ) hier eine unterstützende Hilfe sein könne, wurde beim Erfahrungsaustausch ebenfalls diskutiert. Hier stand vor allem die neue Geschäftsanweisung zum Umgang mit dem EGZ, die im Nachgang eines Berichts des Bundesrechnungshofes erlassen wurde, im Fokus der Betrachtung. Die Zeitarbeitsbranche beklagte insbesondere uneinheitliche Handhabungen in den verschiedenen Arbeitsagenturen vor Ort bezüglich des Nachweises von Leistungsminderungen bei den jeweiligen Mitarbeitern: „Wenn teilweise verlangt wird, dass wir eine Vollkostenrechnung für unseren Betreuungsaufwand auf den jeweiligen Mitarbeiter herunter rechnen, dann ist das weder praktikabel noch verhältnismäßig. Das ist jedoch noch nicht bei allen Arbeitsagenturen angekommen und es wäre gut, wenn die BA-Zentrale hier schnell und effektiv nachsteuern könnte“, machte Baumann deutlich, dass es hier einen großen Handlungsbedarf gebe. Der EGZ sei nicht nur mit Blick auf die Flüchtlinge, aber eben auch dort, von großer Bedeutung.
Gegenseitige Wertschätzung
Die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit insgesamt und der Koordinierenden Stelle Zeitarbeit (KSZ) im Besonderen lobten die Branchenvertreter anlässlich des zehnjährigen Bestehens der KSZ unisono. Dem BA-eigenen TV-Sender sagte Christian Baumann: „Die Bundesagentur für Arbeit ist ein wichtiger, strategischer Partner der Zeitarbeit mit Blick auf die Rekrutierung von Mitarbeitern. Die Wertschätzung der Branche durch die BA wird immer dann besonders deutlich, wenn sich größere Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt ergeben. Da die Herausforderungen absehbar nicht geringer werden, wird sich die Wertschätzung der Zeitarbeit hoffentlich weiter verstetigen.“ (MS)