Baumann: Branchenzuschläge weiterentwickeln

„Digitalisierung und Arbeiten 4.0“ nannte Christian Baumann, Bundesvorstandsmitglied des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), die großen Zukunftsthemen der Zeitarbeitsbranche. Im Interview mit Erwin Stickling, Chefredakteur der „Personalwirtschaft“, sprach er über die Zukunft der Zeitarbeit und die Auswirkungen der Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG).

Noch sei unklar, welche Berufsgruppen durch die Digitalisierung wegrationalisiert werden und welche Auswirkungen das auf die Zeitarbeitsbranche haben werde, so Baumann. Sicher sei aber, dass mit dem Wandel auch die Herausforderungen für die internen Mitarbeiter steigen werden. Daher sei eine kontinuierliche Weiterqualifizierung der Personaldisponenten unerlässlich. „Sie müssen in der Lage sein, auf Kundenseite mit Entscheidungsträgern zu diskutieren“, erläuterte Baumann.

Noch Klärungsbedarf

Derzeit gebe es zudem Gesprächsbedarf mit Blick auf die Folgen der AÜG-Reform. „Bis heute lässt der Gesetzgeber die Beteiligten im Unklaren, wie Equal Pay zu berechnen ist“, bedauert der Geschäftsführer des iGZ-Mitglieds pluss Personalmanagement. Eine Geschäftsanweisung zum Gesetz habe die Bundesagentur für Arbeit für Ende März angekündigt.

Branchenzuschläge weiterentwickeln

Die bestehenden elf Branchenzuschlagstarife seien das Grundgerüst für die tarifliche Equal Pay-Lösung. Für die Bereiche, in denen es aktuell noch keine Branchenzuschläge gebe, müssten sich die Sozialpartner noch einmal zusammensetzen. Es gebe aber auch Branchen, in denen gar keine Lohnlücke bestehe. In der Pflege beispielsweise erhalten seine Beschäftigten mehr Lohn als das Stammpersonal des Kundenbetriebs – „weil sie flexibler sind“, so Baumann. (ML)

Zum vollständigen Interview mit dem Fachmagazin „Personalwirtschaft“.