Ausbildungsbetriebe profitieren vom Konjunkturpaket

Knapp zwei Drittel der iGZ-Mitgliedsunternehmen, die sich an einer iGZ-Umfrage "Ausbildung zu Coronazeiten" beteilgt haben, wären bereit, gegen Zahlung einer Prämie eine Auszubildende oder einen Auszubildenden von einem anderen Zeitarbeitsunternehmen zu übernehmen, sofern dieses Insolvenz anmelden müsste. Insgesamt haben 150 Personen an der Mitgliederumfrage teilgenommen.

Auf der anderen Seite wird deutlich, dass angesichts reduzierter Einnahmen vielerorts Schwierigkeiten bestehen, einmal geschaffene Ausbildungsplätze aufrechtzuerhalten bzw. neue anzubieten. Die Teilnehmer der Umfrage machten außerdem Angaben darüber, wie sie den Bereich der Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann/ zur Personaldienstleistungskauffrau (PDK) als Reaktion auf die Coronakrise umorganisiert haben. Dazu gehörte zum Beispiel eine Intensivierung der PDK-Betreuung durch die Einrichtung von Lerngruppen, die Ermöglichung von Homeoffice oder die Freistellung von Auszubildenden zur Teilnahme am Online-Unterricht. „Oft sind die Berufsschulen weit entfernt“, berichtet einer der Teilnehmer. Der Ausbau digitaler Bildungsangebote für Azubis in den vergangenen Wochen habe auf jeden Fall dazu beigetragen, „Wege zu sparen und das Ansteckungsrisiko in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu vermeiden.“

Prämien in Sicht

„Um jungen Menschen eine zuverlässige Zukunftsperspektive zu geben, ist es wichtig, dass Ausbildungsbetriebe – auch in der Zeitarbeitsbranche – ihr Ausbildungsniveau aufrechterhalten“, erläutert Christian Bloom, iGZ-Fachbereichsleiter Bildung und Personal/Qualifizierung. Vor diesem Hintergrund kämen die Eckpunkte aus dem geplanten Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ gerade recht, so Bloom weiter. Im Einzelnen sieht das Programm vor, dass kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die ihr Ausbildungsplatzangebot 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringern, für jeden neu geschlossenen Ausbildungsvertrag eine einmalige Prämie in Höhe von 2.000 Euro erhalten würden. Diejenigen Unternehmen, die das Angebot erhöhen, erhielten für die zusätzlichen Ausbildungsverträge sogar 3.000 Euro. Auch KMU, die ihre Ausbildungsaktivität trotz Corona-Belastungen fortsetzen und Ausbilder sowie Auszubildende nicht in Kurzarbeit schicken, könnten eine Förderung erhalten.

Agentur für Arbeit

Die Kosten für die Umsetzung des Programms würden auf 500 Millionen Euro geschätzt. Da die Umsetzung der Bundesagentur für Arbeit übertragen würde, könnten Interessierte ihre Anträge auf Förderung bei der für das jeweilige Unternehmen örtlich zuständigen Agentur für Arbeit einreichen. (BR)