Ausbildungsplatzangebote weiter rückläufig

714 abgeschlossene Ausbildungsverträge verzeichnete das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2022 im Bereich Ausbildung zu Personaldienstleistungskaufleuten (PDK). Damit bewegt sich die Zahl nach 2020 mit 600 und 2021 mit 741 Verträgen weiterhin auf niedrigem Niveau – und steht damit im gesamtwirtschaftlichen Trend eher noch gut da, denn: Seit 2010 ist der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe bis 2022 um sieben auf 52 Prozent gesunken, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe erfüllen im Zeitverlauf immer seltener die Voraussetzung, ausbilden zu dürfen.

Kleinbetriebe im Sinkflug

Der Anteil der ausbildungsberechtigten Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten ist von 51 Prozent im Jahr 2010 auf 43 Prozent im Jahr 2022 gesunken, der in Kleinbetrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten von 74 auf 66 Prozent. Unter den ausbildungsberechtigten Betrieben bildet laut IAB-Pressemitteilung nur etwas mehr als die Hälfte 2022 auch tatsächlich aus.

Nichtbesetzungsquote gestiegen

Zudem falle es Betrieben in Deutschland zunehmend schwerer, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Der Anteil der unbesetzten an allen angebotenen Ausbildungslätzen habe sich zwischen 2010 und 2021 nahezu verdoppelt: Lag die Nichtbesetzungsquote im Jahr 2010 noch bei rund 15 Prozent, konnte im Jahr 2019 gut jeder vierte Ausbildungsplatz nicht besetzt werden. Im Zuge der Corona-Krise setze sich die Nichtbesetzungsquote auf einem hohen Niveau fort. „Ein Grund für die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen dürften zunehmende Passungsprobleme zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und den Ausbildungsplatzsuchenden sein“, erklärt IAB-Forscherin Ute Leber. „Angesichts der weiter gestiegenen Stellenbesetzungsprobleme ist es zentral, Betriebe und Ausbildungsplatzsuchende besser als bislang zusammenzuführen“, betont Mitautorin Barbara Schwengler.

Weniger Ausbildungsabschlüsse

Die Quote der übernommenen Auszubildenden sei zwischen 2010 und 2019 deutlich gestiegen. Im ersten Corona-Jahr 2020 sank sie auf 72 Prozent, erreichte aber im Jahr 2022 mit 77 Prozent wieder das Vorkrisenniveau. „Dies liegt aber nur zum Teil an mehr Übernahmen, die Entwicklung geht auch mit weniger Ausbildungsabschlüssen einher“, erklärt IAB-Forscher Duncan Roth.

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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