„Auf Zeitarbeit nicht mit Verbotsideen reagieren"
Auf die Forderungen von Einschränkungen der Zeitarbeit in der Pflegebranche reagierte jetzt auch das Arbeits- und Gesundheitsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: „Heute entscheiden sich scheinbar immer mehr Beschäftigte für Leiharbeit, weil sie sich dadurch höhere Verdienste und bessere Arbeitsbedingungen versprechen. Auf diese Situation müssen die Arbeitgeber mit einer Aufwertung der regulären Arbeitsverhältnisse und nicht mit Verbotsideen reagieren“, betonte das Ministerium.
Kein Verbot
Das Landesgesundheits- und Arbeitsministerium von Karl-Josef Laumann (CDU) erteile, so die Rheinische Post, Forderungen nach einem Verbot der Zeitarbeit in Kliniken und Pflegeheimen eine Absage und komme auch dem Ruf nach anderen Beschränkungen nicht entgegen.
Geringer Anteil
Angesichts ihres insgesamt geringen Anteils sei laut Arbeits- und Gesundheitsministerium ein rechtssicheres Verbot der Zeitarbeit in der Altenpflege auch nicht zu begründen. In der Tat wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen: Der Anteil der Zeitarbeit beläuft sich aktuell auf lediglich 2,2 Prozent, was wiederum klar bestätigt, dass die Ursachen für die Misere in der Pflege ganz woanders liegen.
Zeitarbeit im Einsatz
Das NRW-Ministerium weist außerdem darauf hin, dass sich die Arbeitgeberverbände meist vehement gegen Verbote und Einschränkungen aussprechen, „und Verbote konnten nur in wenigen Bereichen durchgesetzt werden.“ Personalüberlassung solle, so das Ministerium, als Mittel in Krisensituationen zum Einsatz kommen. Es gebe bereits engagierte Träger, die sich zu neuen Versorgungskonzepten auf den Weg gemacht hätten, schreibt die Rheinische Post. Weiter heißt es: „Beispielsweise können hier sogenannte Springerkonzepte zukunftsweisend sein.“ Das seien Modelle, bei denen Kräfte eigens dazu eingestellt werden, Personalausfälle an unterschiedlichen Stellen flexibel auszugleichen, gegebenenfalls einrichtungsübergreifend.