Auf Vorteile der Zeitarbeit verwiesen

Den Kontakt hergestellt hatte der Vorsitzende der Jungen Liberalen in Essen, Matthias Majewski, der an der interessanten Gesprächsrunde ebenfalls teilnahm. Die Teilnehmer verwiesen übereinstimmend auf die Vorteile der Zeitarbeit, von denen sowohl Unternehmen als auch Beschäftigte profitieren. Der flexible Einsatz der Arbeitskräfte biete Unternehmen die Möglichkeit, kurzfristige Ausfälle der Stammbelegschaft auszugleichen, während der sogenannte "Integrationseffekt" dafür sorge, dass viele Zeitarbeitskräfte ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis eingehen können, zumal ein Großteil direkt aus der Arbeitslosigkeit komme.

Gesetzliche Regelungen

Da auch die Zeitarbeitsfirmen als Arbeitgeber den entsprechenden gesetzlichen Regelungen unterliegen, sei dem Prinzip "Hire and Fire" ein Riegel vorgeschoben. Ralf Witzel machte deutlich, dass er von einer massiven Re-Regulierung der Zeitarbeitsbranche gar nichts halte. Liberale setzten auf private, unternehmerische Verantwortung und nicht auf mehr Staat und Bürokratie. Deshalb begrüße er auch den iGZ-Kurs, über Tarifverträge einen Ausgleich zwischen sozialer Sicherheit und gebotener Flexibilität zu gewährleisten. iGZ-Hauptgeschäftsführer Stolz und die NRW-Landesbeauftragte des Arbeitgeberverbandes Rosner appellierten an die FDP, auf Bundesebene nicht von ihrem in der Koalitionsvereinbarung eingeräumten Veto-Recht Gebrauch zu machen, wenn alle Sozialpartner in der Zeitarbeit erwartungsgemäß in Kürze einen gemeinsamen Tarif-Mindestlohn-Vorschlag zwecks Allgemeinverbindlichkeitserklärung auf den Tisch legen, um im Hinblick auf die volle EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit ab Mai 2011 soziale Verwerfungen zu vermeiden.

Tarifverhandlungen

Der iGZ-Vize Kramer gab zu verstehen, dass bei den anstehenden Tarifverhandlungen des iGZ mit den DGB - Gewerkschaften auch darüber verhandelt werde, wie missbräuchliche "Schein-Zeitarbeits-Modelle" in Konzernen zu verhindern seien. Diesen Ansatz unterstützte Witzel (FDP) ausdrücklich, weil die Sozialpartner besser als der Gesetzgeber in der Lage seien, die Branchenprobleme vernünftig und differenziert zu lösen.