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Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, sieht in dem Arbeitsvolumen einen neuen Rekord: „Trotz Energiekrise und Konjunkturflaute, noch nie haben die Beschäftigten in einem Frühlingsquartal so viel gearbeitet.“

Arbeitsvolumen erreicht wieder Vorkrisenniveau

Die geleistete Arbeitszeit der Erwerbstätigen erreichte im zweiten Quartal 2023 erstmals wieder Vor-Pandemie-Niveau. Dies berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner aktuellen Arbeitszeitrechnung. Für den Anstieg um 0,8 Prozent auf insgesamt 14,6 Milliarden geleistete Arbeitsstunden in Deutschland habe ein Höchststand an Erwerbstätigkeit im Frühling gesorgt. Das Arbeitsvolumen sei demnach wieder auf den gleichen Stand wie im zweiten Quartal 2019 gestiegen.

Neuer Rekord

Dabei sei die Arbeitszeit pro Kopf mit 319,1 gearbeiteten Stunden gegenüber dem Vorjahresquartal fast gleichgeblieben, im ersten Quartal 2023 lag sie dagegen noch 0,6 Prozent niedriger. Die Zahl der Erwerbstätigen habe sich im zweiten Quartal 2023 allerdings um 0,7 Prozent auf 45,9 Millionen Beschäftigte erhöht. Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, sieht in dem Arbeitsvolumen einen neuen Rekord: „Trotz Energiekrise und Konjunkturflaute, noch nie haben die Beschäftigten in einem Frühlingsquartal so viel gearbeitet.“ Das IAB verzeichne aber auch, dass der Anstieg der Erwerbstätigkeit zuletzt wieder abflache.

Teilzeit steigt stärker

Die Teilzeitbeschäftigung stieg laut IAB im zweiten Quartal 2023 um 1,4 Prozent auf 39,1 Prozent der Beschäftigten. Damit steige die Beschäftigung in Teilzeit deutlich stärker als die Zahl der Vollzeitbeschäftigten, die um einen halben Prozentpunkt anwuchs. Dies liege an einem Beschäftigungszuwachs gerade in Branchen mit einem hohem Teilzeitanteil wie dem Gastgewerbe oder den Bereichen Erziehung und Unterricht.

Weniger Überstunden

Der neue Höchstwert komme sogar mit weniger Überstunden zustande. Sowohl bezahlte als auch unbezahlte Überstunden seien im Vergleich zum Vorjahresquartal zurückgegangen. Im Durchschnitt habe jede Arbeitskraft im zweiten Quartal 3,2 bezahlte und 4,7 unbezahlte Überstunden geleistet. „Die Kurzarbeit ist wieder auf Normalniveau angekommen, aber Überstunden werden seit Corona deutlich weniger geleistet“, kommentiert Weber.

Krankenstand weiterhin hoch

Der Krankenstand liege mit fünf Prozent im zweiten Quartal 2023 nur leicht unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals mit 5,3 Prozent. Als weiterhin häufigsten Grund für Krankmeldungen gibt die IAB vor allem Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten an.

Über den Autor

Jan Herzogenrath

Jan Herzogenrath ist seit September 2022 als Volontär im Fachbereich Kommunikation des iGZ tätig. Zuvor studierte er Digitale Filmproduktion an der School of Audio Engineering (SAE) in Bochum und arbeitete für die Internationale Film Fernseh und Musik Akademie (IFFMA).

 


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