Arbeitsmarktentwicklung noch relativ robust

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte gestiegen. Nach dem Absturz im April ist das der zweite Anstieg in Folge. Allerdings weist der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit 94,6 Punkten noch immer einen niedrigen Wert aus.

„Die Erwartungen der Arbeitsagenturen hellen sich langsam wieder auf“, erläuterte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“, in einer IAB-Pressemittelung. Während Vorlaufindikatoren für die künftige Entwicklung wieder stiegen, habe die Arbeitsmarktentwicklung selbst die Talsohle noch nicht erreicht.

Neutrale Marke

Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liege laut IAB mit einem Anstieg von 1,1 Punkten auf 93,8 Punkte noch immer deutlich unter der neutralen Marke von 100. Dies gelte auch für die Beschäftigungskomponente, die mit einem Plus von 0,4 Punkten im Juni 95,3 Punkte erreiche.

Weitere Verschlechterungen

Damit seien kurzfristig weitere Verschlechterungen bei Arbeitslosigkeit und Beschäftigung zu erwarten, so Weber. Das Tempo verlangsame sich jedoch. „Angesichts der schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte bleibt die Arbeitsmarktentwicklung noch vergleichsweise robust, auch durch Kurzarbeit“, erklärt Weber. Die Herausforderung liege in einer nachhaltigen Trendwende: „Der Arbeitsmarkt muss aus der Krise gebracht werden, bevor schlechte Jobchancen für Arbeitslose und Berufseinsteiger zu bleibenden Nachteilen führen.“ (WLI)