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Im Jahresvergleich pendelt sich die Entwicklung mittlerweile auf stabilem Niveau ein – im November 2021 meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) 738.700 Beschäftigte in Unternehmen, die überwiegend Arbeitnehmer überlassen. Im vergleich bedeutet das ein Plus von 2.300 Arbeitnehmern (plus 0,3 Prozent).

Arbeitsmarkt in der Zeitarbeitsbranche stabilisiert sich

Ein Leichtes Plus von einem Prozent meldet das Statistische Bundesamt für die Sparte hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung für den Monat November 2022 im Vergleich zum Vormonat. Das entspricht einer Zunahme von 7.000 Zeitarbeitskräften auf von 724.000 auf 741.000. Auch im Jahresvergleich pendelt sich die Entwicklung mittlerweile auf stabilem Niveau ein – im November 2021 meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) 738.700 Beschäftigte in Unternehmen, die überwiegend Arbeitnehmer überlassen. Im vergleich bedeutet das ein Plus von 2.300 Arbeitnehmern (plus 0,3 Prozent).

Unsicherheiten erkennbar

„Der Arbeitsmarkt blieb auch am Jahresanfang stabil. Auswirkungen der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch weiterhin erkennbar“, fasste die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, die Gesamtarbeitsmarktzahlen für den Monat Januar zusammen.

Arbeitslosigkeit gestiegen

Im Zuge der Winterpause ist die Arbeitslosigkeit laut BA-Pressemitteilung im Januar 2023 gegenüber dem Vormonat gestiegen, und zwar um 162.000 auf 2.616.000. Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen um 15.000 abgenommen. Verglichen mit dem Januar des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl um 154.000 höher. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter infolge des russischen Angriffskrieges wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gesunken. Die Arbeitslosenquote stieg von Dezember 2022 auf Januar 2023 um 0,3 Prozent auf 5,7 Prozent und hat sich damit auch gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent erhöht. Die vom Statistischen Bundesamt nach dem ILO-Erwerbskonzept ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Dezember auf 2,8 Prozent.

Flüchtlinge berücksichtigt

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit beinhalte, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3.000 gestiegen, da hier insbesondere auch die Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen berücksichtigt werde. Die Unterbeschäftigung lag, so die BA, im Januar 2023 bei 3.455.000 Arbeitnehmern. Das waren 269.000 mehr als vor einem Jahr.

Verstärkt Kurzarbeit

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 25. Januar für 57.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis November 2022 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur für Arbeit wurde in diesem Monat für 208.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit habe sich die Inanspruchnahme zuletzt wieder merklich erhöht.

45,84 Millionen Beschäftigte

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Dezember 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 24.000 gestiegen. Mit 45,84 Millionen Beschäftigten sei sie im Vergleich zum Vorjahr um 458.000 höher ausgefallen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung habe saisonbereinigt von Oktober auf November 2022 um 30.000 zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sei sie im November nach Hochrechnungen der BA um 477.000 auf 34,93 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,48 Millionen Tätige hatten im November 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 206.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,18 Millionen ausschließlich und 3,30 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr gehe weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Personalbedarf auf hohem Niveau

Zu Jahresbeginn lasse die Kräftenachfrage zwar weiter leicht nach. Insgesamt zeige sich der Personalbedarf aber stabil auf vergleichsweise hohem Niveau. 764.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 27.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt habe sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 2.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – liege im Januar 2023, ebenso wie in den drei Monaten zuvor, bei 128 Punkten. 

Ausbildungssuche rückläufig

In der Nachvermittlungszeit am Ausbildungsmarkt für einen sofortigen Ausbildungsbeginn waren von Oktober 2022 bis Januar 2023 mit 63.000 gut 4.000 junge Menschen weniger auf Ausbildungssuche als im vergangenen Jahr. Dem standen 82.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen gegenüber, 4.000 mehr als im Vorjahr. 25.000 Bewerberinnen und Bewerber waren im Januar 2023 noch unversorgt. Weitere 20.000 suchten trotz Alternative weiterhin eine Ausbildungsstelle. Gleichzeitig waren 13.000 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Für das neue Berichtsjahr 2022/23 sind bislang zwei Prozent weniger Bewerber gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen übersteige den Vorjahreswert um drei Prozent. Im Januar sei der Ausbildungsmarkt allerdings noch sehr stark in Bewegung.

31.01.2023

Arbeitsmarktzahlen: Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit 01-23

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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