Arbeitsmarkt bleibt robust
Laut Pressemitteilung erwartet das IAB in seiner Prognose ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 Prozent sowohl im Jahr 2015 als auch im Jahr 2016. Allerdings sehen die Arbeitsmarktforscher einige Risiken: „Die europäische Schuldenkrise bleibt ein wichtiger Unsicherheitsfaktor. Risiken stellen auch die militärischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und in der Ukraine sowie die weitere wirtschaftliche Entwicklung in China dar.“
Mehr Beschäftigte
Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. 2015 werden laut der Prognose 30,79 Millionen Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Für 2016 prognostizieren die Arbeitsmarktforscher mit 31,33 Millionen einen neuen Rekordwert. Gegenüber 2005 bedeutet dies ein Plus von rund fünf Millionen Beschäftigten.
Erwerbspersonenpotenzial wächst
Trotz des demografischen Wandels erreicht auch das Erwerbspersonenpotenzial mit 46,16 Millionen einen neuen Höchststand. Die Zuwanderung ist hier der dominierende Faktor: Für 2015 und 2016 wird zusätzlich zu der hohen Zuwanderung aus Süd- und Osteuropa mit je einer Million Asylsuchenden gerechnet. Die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren tragen ebenfalls zum Wachstum des Erwerbspersonenpotenzials bei.
Steigende Arbeitslosigkeit durch Flüchtlinge
Im Jahr 2015 geht die Arbeitslosigkeit um 100.000 Arbeitnehmer zurück. Für 2016 wird ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 70.000 erwartet. Hier spiele die Flüchtlingszuwanderung die entscheidende Rolle. Der rechnerische Effekt auf die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit 2016 beträgt laut der IAB-Prognose 130.000 Erwerbstätige. „Arbeitslosmeldungen sind ein erster Schritt im Prozess der Arbeitsuche und Förderung. Das Ziel muss es sein, die Flüchtlinge möglichst frühzeitig in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont Prof. Dr. Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“. (IAB)