Aktuelle Zeitarbeitsthemen aufgegriffen

In seinem Vortrag kritisierte Prof. Gaul die Klauseln der Zeitarbeitgeberverbände AMP und BZA und unterstrich, eine Tarifklausel „muss justiziabel sein“. Auf inhaltliche Nachfrage des iGZ-Hauptgeschäftsführers RA Werner Stolz bestätigte er: „Sie müssen sich für konkrete Prozentsätze entscheiden und definieren, wer wo wie lange vorher gearbeitet hat“. Diese Definition über Befristungen halte er für wirkungsvoller.

Eigene Klausel definiert

Zur Information: Bereits kurz nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle hatte der iGZ reagiert und eine eigene Ausschlussklausel definiert, die genau die von Prof. Gaul genannten Aspekte berücksichtigte. Am Donnerstag berät die Tarifkommission des iGZ im Rahmen der Tarifverhandlungen mit den DGB-Gewerkschaften über eine endgültige Formulierung. „Die Tarifparteien tragen die Verantwortung, dass der Gesetzgeber nicht über das Ziel hinausschießt“, appellierte Prof. Gaul an eine gemeinsam formulierte, für alle geltende Tarifklausel in der Zeitarbeitsbranche.

Aktuelle Thematiken

Außerdem richtete Gaul den Blick der rund 100 Teilnehmer auf die Konformität deutscher AÜG-Statuten mit dem Europarecht und äußerte sich zur Tariffähigkeit christlicher Gewerkschaften. Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Edgar Schröder die Gäste und erläuterte aktuelle Thematiken der Zeitarbeit inklusive jüngster Entwicklungen. Sinn und Zweck eines künftigen RAL-Gütezeichens für die Zeitarbeitsbranche erklärte im Anschluss Holger Mitzner, Geschäftsführer der Gütergemeinschaft Personaldienstleistungen. Die Zertifizierung soll demnächst angeboten werden. Im Herbst 2009 standen die Bedingungen dafür in der Diskussion – Mitzner würdigte in diesem Zusammenhang die große Transparenz und die Nähe des iGZ zu seinen Mitgliedern.

Feedback

Der iGZ verteile stets „sehr sehr viele Informationen“ an seine Mitglieder, Effekt: „Es kam jede Menge Feedback aus den Reihen des iGZ“. Die Welt ist online: Petra Abeln und Petra Kraft präsentierten „Moderne Strategien und Methoden zur Bewerbergewinnung“: Die Grafiken der Trainerin und der Beraterin demonstrierten eindrucksvoll, dass mittlerweile ein Großteil der Stellensuche und -angebote über das Internet läuft. Nicht minder wichtig für die Unternehmer sind die Bereiche Führung und Vertrieb – die selbstständige Personaltrainerin Katharina Bitter gewährte den Teilnehmern tiefe Einblicke in Theorie und Praxis, bevor Dipl.-Verwaltungswirt André Fasel das Wort ergriff: „Einsatz von Freelancern bzw. freien Mitarbeitern auf dem Prüfstand des Sozialversicherungsrechts“ lautete sein Thema.

Arbeitnehmerdatenschutz

„Hohe Hürden für Personaldienstleister“ stellte Lars Bostelmann, hessisches Ministerium des Innern, in seinem Referat in Bezug auf den „verschärften Arbeitnehmerdatenschutz“ fest. Den neuen Kurs der Christlichen Gewerkschaft Metall präsentierte zu guter Letzt Detlef Lutz, Bundesvorsitzender der CGM.