Agitation gegen Zeitarbeit abgestraft
In seiner Rede zum Thema Zeitarbeit merkte Storr wörtlich an: "Es muss gelten: Wenn Unternehmen regelmäßig über längere Zeiträume Leiharbeiter für sich arbeiten lassen, ohne diese in Festanstellung zu übernehmen, muss dies durch eine Sondersteuer sanktioniert werden. Der moderne Leiharbeitersklavenhandel darf sich nicht mehr lohnen. Vielen Dank."
Nicht hinnehmbar
Das mochte Vizepräsident Horst Wehner so nicht stehen lassen: "Meine Damen und Herren! Herr Storr, ich habe das so richtig verstanden: Sie haben also von Leiharbeiter-Sklavenhandel gesprochen? In Ihrem Redebeitrag hatten Sie ursprünglich eine vergleichsweise Betrachtung, dann haben Sie das aber als solches postuliert. Ich halte das für nicht hinnehmbar und erteile Ihnen deswegen einen Ordnungsruf."
Plumpe Argumentation
Nicht minder klare Worte fand Thomas Kind (Die Linke) in seiner anschließenden Rede: "Diese Debatte, die uns zu später Stunde die NPD denkt hier ans Knie nageln zu müssen, können wir uns von der Seite her wirklich sparen. (…). Sie sind der deutschen Sprache scheinbar nicht ganz mächtig, obwohl Sie sich immer als die Deutsch-Nationaldemokraten verstehen. Sie schreiben davon, die Leiharbeit stoppen zu wollen. Dann schreiben Sie irgendeinen Antrag zusammen, bei dem Sie die Hälfte irgendwoher klauen. Bei Erstens ist nichts Neues dabei, bei Zweitens ist auch nichts Neues dabei. Bei Viertens widersprechen Sie sich zu Erstens, denn da soll auf einmal die Leiharbeit ins Arbeitnehmerentsendegesetz aufgenommen werden, obwohl Sie die doch im Antragstext ganz stoppen wollten. Sie müssen sich schon entscheiden, was Sie wollen, dann können Sie auch versuchen, Forderungen aufzumachen. Aber Ihre Argumentation ist plump, einfach und unzeitgemäß. Ich denke, mehr Beachtung bedarf dieser Antrag nicht."