Abschluss der Tarifverhandlungen im Maler- und Lackiererhandwerk
Spät, aber doch noch: Arbeitgeber und Gewerkschaft im Maler- und Lackiererhandwerk haben sich nach der ersten gescheiterten Schlichtung darauf geeinigt, dass sich der Ecklohn zum 1. Januar 2023 um fünf Prozent erhöhen soll. Die letzte ausstehende Zustimmung durch die Landesinnungsverbände Farbe Gestaltung Bautenschutz erfolgte nach den jeweiligen Abstimmungsverfahren nun auch.
Tarifliche Lohnerhöhungen auf allen Ebenen
Der Abschluss umfasst zusätzlich eine zweite Erhöhung um 2,6 Prozent ab dem 1. Januar 2024. Die Beschäftigten sollen zudem eine Inflationssonderzahlung in Höhe von 600 Euro erhalten. Diese Zahlung wäre steuer- und sozialversicherungsfrei. Verhandelt wurde auch der Mindestlohn der Gesellen, der ab dem 1. April 2023 auf 14,50 Euro (Steigerung um 70 Cent) erhöht werden soll. Ab dem 1. April 2024 ist eine Erhöhung auf 15 Euro geplant. Für ungelernte Helfer einigten sich die Tarifvertragsparteien auf einen unteren Mindestlohn in Höhe von 12,50 Euro (plus 90 Cent) ab dem 1. April 2023. Ab dem 1. April 2024 soll´s dann 13 Euro geben. Azubis im Maler- und Lackiererhandwerk wurden ebenfalls berücksichtigt: Die Ausbildungslöhne sollen in den kommenden beiden Jahren jeweils zum 1. August zweimal um je 30 Euro im ersten Lehrjahr und 35 Euro im zweiten und dritten Lehrjahr angehoben werden.
Schwierige Tarifverhandlungen finden Abschluss
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Markus Heineke, wertete die Tarifrunde insgesamt als sehr herausfordernd. Das Schlichtungsergebnis sei aber ein wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der Branche mit ihren über 200.000 Mitarbeitern: "Mit dem jetzt vorliegenden Schlichtungsvorschlag haben wir einen krisengerechten Kompromiss gefunden, der unserer Verantwortung für die Branche Rechnung trägt, gleichzeitig aber die notwendige Hilfe für die Mitarbeiter in der Branche beinhaltet." Trotzdem sei allen bewusst, dass das Ergebnis in der aktuellen Situation für Betriebe eine schwere Last sei. Es sei aber der einzig sinnvolle Weg, um die Branche zu stärken, den Mitarbeitern zu helfen und einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.