Abschied von der Normalarbeitszeit

„Wir müssen selbstbewusster werden“, betonte Christian Baumann, iGZ-Bundesvorsitzender. „Denn dank der Zeitarbeit haben viele arbeitslose Menschen endlich wieder eine Perspektive und das ist uns zu verdanken.“ Beim iGZ-Forum Personalmanagement in Düsseldorf analysierte Baumann die Stärken der Zeitarbeitsbranche. Vor den rund 100 Teilnehmern verwies er insbesondere auf das hohe Professionalisierungsniveau der Branche im Bereich Recruiting.

Auch die Flexibilität der Branche sei für die Zukunftsfähigkeit von hoher Bedeutung. Das werde auch bei den sich ändernden Arbeitsbedingungen deutlich. „Wir müssen in Zukunft Abschied nehmen von der Normalarbeitszeit“, erläuterte Baumann. Sie werde ersetzt durch die Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung. Ebenso sei das Leitbild der Vollbeschäftigung überholt. Denn Unternehmen können keine bezahlten Vollzeitstellen mehr garantieren.

Digitalisierung

Durch die Digitalisierung und modernere Technologien werden viele Beschäftigte ersetzt. „Das führt zum Verlust von Mitarbeitern, die ihrem Unternehmen treu und loyal gegenüber sind“, betonte Baumann. Daher müssen bestehende Strukturen durchbrochen werden, damit auch kleinere Unternehmen bei der Digitalisierung nicht den Anschluss verlieren. Unternehmen brauchen digitale Geschäftsmodelle und moderne Technologien, um auch noch im Jahr 2030 wettbewerbsfähig zu sein.

Image der Zeitarbeit

Baumann verwies auch auf die Wahrnehmung der Branche in der Öffentlichkeit. Diese sei nach wie vor eher negativ. „Sie wird nur besser durch andere Konzepte und immer mehr Menschen in der Zeitarbeit.“ Denn Menschen seien Markenbotschafter. „Zeitarbeit ist eine wahre Option und kein Zwang für Alternativlose“, betonte Baumann. „Wir müssen kommunizieren, was die Zeitarbeit kann.“ Hierfür sei es essentiell, dass Zeitarbeitsunternehmen mehr mit den Medien und der Öffentlichkeit in Kontakt treten.

Verständnis der Branche

Außerdem müsse ein einheitliches Rollenverständnis bei allen Beteiligten der Zeitarbeitsbranche entstehen. Daher arbeite der iGZ bereits an einer Vision und Strategien. „Wir brauchen ein konsensfähiges Verständnis von dem, was die Branche alles leistet“, erklärte Baumann. „Und diese Vision des Wandels möchte ich in meiner Legislaturperiode kommunizieren.“ (SB)