53 Prozent rechnen 2021 mit besserem Geschäftsjahr
Aktuell besteht nur geringe Hoffnung auf schwarze Zahlen in der Wirtschaft: Der Großteil der Zeitarbeitsbranche, rund 87 Prozent, rechnet laut aktueller Lünendonk-Blitzumfrage mit einer negativen Entwicklung des Umsatzes im Geschäftsjahr 2020. Drei Prozent der Befragten gehen von keiner Auswirkung aus, während zehn Prozent umgekehrt sogar eine positive Entwicklung des Umsatzes erwarten. Im Vergleich seien, so das Ergebnis des Marktforschungsunternehmens, andere Branchen optimistischer.
Auf Exklusivanfrage des iGZ bestätigte auch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den sich abzeichnenden Trend der Lünendonk-Analyse: Von 221 befragten Zeitarbeitsunternehmen gaben 82 Prozent an, weniger Geschäftsvolumen verzeichnet zu haben als erwartet. 87 Prozent der befragten Firmen sahen sich von der Coronakrise betroffen. Davon gaben 76 Prozent an, überwiegend negativ betroffen zu sein.
Umsatzentwicklung
57 Prozent der insgesamt 99 antwortenden B2B-Serviceunternehmen rechnen mit einer negativen Umsatzentwicklung. Bei einer ersten Erhebung im März gingen noch 89 Prozent von einem Rückgang aus. Während 16 Prozent aktuell mit stagnierenden Umsätzen in 2020 planen, gehen 27 Prozent trotz Corona von einem Umsatzwachstum aus. Am stärksten betroffen sind die Anbieter von Zeitarbeit, Industrieservice und Managementberatung. Optimistischer fällt der Blick in die Zukunft aus: Für das Geschäftsjahr 2021 rechnen 53 Prozent der Zeitarbeitsunternehmen mit einer positiven Entwicklung. Sieben Prozent sehen noch kein Licht am Ende des Tunnels. 40 Prozent verhalten sich abwartend, weil sie es laut eigenen Angaben (noch) nicht wissen, ob und wie sich die Wirtschaft im nächsten Jahr erholen wird.
Weniger Unsicherheit
Nach monatelanger Unsicherheit aufgrund der Covid-19-Pandemie korrigieren die befragten Unternehmen ihre Umsatzprognosen. Während die meisten Dienstleister im zweiten Quartal noch keine Angaben für das laufende Geschäftsjahr machten, sind deutlich mehr Unternehmer bereit, eine Einschätzung zu geben. Die Covid-19-Pandemie sorge weiterhin für Unsicherheit für Betriebe „doch deutet der leicht steigende ifo-Geschäftsklimaindex auf ein Aufatmen in den Chefetagen der Unternehmen hin“ erklärt Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter der Lünendonk & Hossenfelder GmbH. (GB)